Abschlussreise der Klasse 2a

Im freien Fall in die Sommerferien – die Abschlussreise der Klasse 2a ins Tessin brauchte Mut, Balance und einen guten Regenschutz…

Es ist noch eine junge Tradition an der Kanti Zimmerberg, dass die Zweitklässlerinnen und Zweitklässler das Ende des Untergymnasiums mit einer Abschlussreise ausklingen lassen dürfen. Während für sie der Eintritt ins Gymi noch von Masken und Abstand geprägt war, stand jetzt das Zusammensein im Zentrum. Die Klasse durfte selber entscheiden, wohin die Reise gehen sollte, und übernahm die Verantwortung für die Planung der Unterkunft und der Aktivitäten. Das Tessin als Sonnenstube der Schweiz sollte dem Namen alle Ehre machen – dies war zumindest der Plan.

Manchmal regnet es auch in der Sonnenstube

Nach einer langen Anreise von Wädenswil nach Avegno im Maggiatal deponierten wir zunächst unser Gepäck auf dem Campingplatz Piccolo Paradiso, bevor wir uns auf die Wanderung zum Flussdelta der Maggia in Locarno machten. Doch vorher galt es sich in den dramatisch ausgewaschenen Felsen von Ponte Brolla zu verpflegen. Manch skeptischer Blick glitt gegen den Himmel und versuchte die dunklen Wolken zu interpretieren. Kurz nachdem wir mit der Wanderung durch die fast schon exotische Tessiner Vegetation begonnen hatten, spürten wir die ersten Tropfen. Den sintflutartigen Regenguss mussten wir kurz aussitzen, bevor wir unsere Wanderung der Maggia entlang fortsetzen konnten. Das Wetter zeigte sich aber schon bald von seiner schönsten Seite und einem wunderschönen Nachmittag im Strandbad Lido Locarno stand nichts mehr im Wege. Die Verpflegung am «Moon & Stars»-Festival in Locarno war vielfältig und reichhaltig, und nach einem langen Tag reisten wir ins Maggiatal zurück, um die Unterkunft zu beziehen und die letzten Stunden des Tages zu geniessen.

Nerven wie Kletterseile

Kurz war die Nacht, etwas klein die Augen am nächsten Tag, doch pünktlich waren alle am Morgen am Versammlungsort anzufinden. Wir hatten nur wenig Zeit, uns für den sportlichen Tag zu stärken, bevor unsere nächste Reise uns zum Monte Tamaro führte. In der Mittelstation Alpe Foppa erwartete uns der Seilpark, der für alle Ansprüche etwas zu bieten hatte. Die Klasse sprang, hangelte und balancierte auf unterschiedlichsten Abschnitten von Buche zu Buche. Wo uns die eigene Kraft nicht weiterbrachte, liess uns die Tyroliennerolle durch den Wald sausen.

Die grösste Mutprobe erwartete die Schülerinnen und Schüler am Schluss des Seilparks. Zuerst musste der finale und etwas wacklige Turm erklettert werden, bevor man sich von der 15 Meter hohen Plattform stürzte, um mehr oder weniger sanft wieder auf dem Boden zu landen. Die grösste Mutprobe erwartete die Schülerinnen und Schüler am Schluss des Seilparks. Zuerst musste der finale und etwas wacklige Turm erklettert werden, bevor man sich von der 15 Meter hohen Plattform stürzte, um mehr oder weniger sanft wieder auf dem Boden zu landen.

Der Adrenalinpegel senkte sich allmählich wieder und die kurze Nacht machte sich schleichend bemerkbar.

Die Kirche des weltbekannten Tessiner Architekten Mario Botta auf dem Monte Tamaro wollten wir aufgrund des Regens nur aus der Gondel heraus betrachten. Auf der Zugreise zurück wurde ein letztes Mal gemeinsam gespielt, geredet und gelacht, bevor wir uns am Bahnhof Wädenswil nicht nur in die Sommerferien, sondern auch als Klasse verabschiedeten. Für mich als Klassenlehrer endeten zwei schöne Jahre, wobei die Klasse auf der Reise noch einmal zeigte, weshalb ich sie noch lange in bester Erinnerung halten werde.

Dustin Gygli, ehemaliger Klassenlehrer der Klasse 2a